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Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland freut sich laut einer aktuellen Umfrage auf ein beschauliches Weihnachtsfest im Freundes- und Familienkreis. Immer weniger ist dieser unter dem gleichen Dach oder in der Nachbarschaft zu finden. Wenn am Heiligen Abend die Geschäfte leerer werden, die letzten Besorgungen gemacht sind, dann machen wir uns auf den Weg. Fahren zu Freunden, zur Familie, besuchen Omas und Opas, öffnen die Tür für Kinder und Enkel, sitzen im Zug oder im Auto und warten darauf, dass wir ankommen.
„Driving home for Christmas“, dieser Popsong aus den achtziger Jahren ist für viele der Soundtrack zu der weihnachtlichen Reiserei. „Eigentlich ist es ja ein bisschen kitschig", sagte eine Bekannte, „aber wenn ich Heilig Abend im Auto sitze und zu den Eltern fahre, dann muss ich dieses Lied hören. Dann wird es Weihnachten“.
Aber nicht für jeden ist die Fahrt nach Hause schön. „Jedes Jahr haben wir bei den Eltern gefeiert“, erzählte sie weiter. „Aber in diesem Jahr bleiben wir mal zuhause. Die Packerei ist so aufwändig, die Kinder haben wenig Platz zum Spielen, und im Januar sehen wir uns sowieso bei Opas Geburtstag.“ Ein bisschen Wehmut höre ich doch mit: Irgendwie gehört das „alte“ Zuhause zu Weihnachten dazu. Aber das Zuhause verändert sich. Es kommen Menschen dazu, es fehlen Menschen. Heimat muss nicht der Ort bleiben, der es seit Kindertagen gewesen ist.
„Driving home for Christmas“ – so klingt es immer noch in meinen Ohren. Auf Deutsch geht der Text so weiter: „Ich fahr' über Weihnachten nach Hause. Kann’s kaum abwarten, wieder die ganzen Gesichter zu sehen! Und tausend Erinnerungen begleiten mich auf dem Weg, und wenn ich mir die anderen Fahrer so anschaue, sehe ich, dass es denen genauso geht.“
Driving home for Christmas: Ich habe das schon lange nicht mehr gemacht: Weihnachten dort gefeiert, wo ich aufgewachsen bin. Ich muss schließlich Weihnachten da sein, wo ich lebe und arbeite, das ist mein Beruf und ich freue mich jedes Jahr auf...