GROSSBURGWDEL (hhs). Der Rat der Stadt Burgwedel hat auf seiner letzten Sitzung beschlossen sogenannte „Stolpersteine“ zu verlegen. Damit soll im Alltagsleben die Erinnerung an die Verfolgten noch besser in Erinnerung gehalten werden. Diese Stolpersteine gehören schon in vielen deutsche Städten seit Längerem zu Stadtbild. In der Stadt Burgwedel werden diese Stolpersteine als sinnvoller Abschluss der Mahnmaldebatte gesehen.
Diese Stolpersteine sind Betonwürfel mit zehn Zentimetern Kantenlänge und einer Messinglatte auf einer Seite. Jede Person, an die erinnert werden soll, erhält einen Stein. Er wird im öffentlichen Straßenraum auf dem Bürgersteig vor den Gebäuden verlegt, in denen Verfolgte gewohnt haben.
Ist das Gebäude nicht mehr vorhanden, soll er möglichst in der Nähe am ehemaligen Standort verlegt werden. Entscheidend ist, dass sich die Betreffenden freiwillig an ihrem letzten Wohnort befunden haben. Auf der Messingplatte finden sich die Namen der Verfolgten und Angaben zu ihrem Schicksal.
Diese in anderen Städten angelegten Kriterien würden in Großburgwedel dazu führen, dass nicht alle auf dem Mahnmal befindlichen Verfolgten auch gleichzeitig auf einem Stolperstein Erwähnung finden würden, weil die Kriterien für die namentliche Nennung auf dem Mahnmal seinerzeit sehr weit gefasst wurden.
Bei den 28 Säuglingen von polnischen Zwangsarbeitern wird angeregt, diese mit einzubeziehen, weil Großburgwedel der einzige Lebensort war, wurde es in einer Verwaltungsvorlage formuliert.
Die Stolpersteine sollen mit dem Einverständnis der Nachkommen der Opfer verlegt werden. Die aktuellen Eigentümer des Hauses, vor dem der Stolperstein gesetzt wird, werden beteiligt. Die Stolpersteine werden durch den Kölner Künstler Gunter Demnig hergestellt und verlegt. Jeder Stein kostet ca. 100 bis 120 Euro. Üblicherweise werden die Kosten über Spenden finanziert.
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