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LEHRTE. Man mag es als Indiz dafür werten, dass in Lehrte (wo die Kommunalpolitiker bei einem ausgeglichenen Haushalt für 2014 und der Bereitschaft der Mehrheit für die Aufnahme von Krediten für mehrere große Investitionen) noch (fast?) alles in Ordnung ist, dass beim Neujahrsempfang der Stadt weniger der aktuelle Jahresrückblick des Bürgermeisters als vielmehr die Zukunftsaussichten, ganz besonders aber die Rückschau auf die entscheidende Phase des Zusammenwachsens zur Stadt Lehrte zu ihrer heutiger Form bei der Gebietsreform vor nunmehr 40 Jahren für Aufmerksamkeit und anschließenden Gesprächsstoff sorgten.
Dass der Lehrter Bürgermeister Klaus Sidortschuk altes Archivmaterial zur Gebiets- und Gemeindereform aufgearbeitet und bevorzugt einstige Kommunalpolitiker zum Neujahrsempfang eingeladen hatte, die beim politischen Drunter und Drüber vor 40 Jahren aktiv dabei waren, kam gut an bei den (Kommunal-)Politikern und Behördenvertretern im mehr als 300-köpfigen Publikum aus regionalen und kommunalen Führungsvertretern, darunter auch Wirtschaftsvertreter, Vereinsvorsitzende (inklusive Feuerwehren) und Repräsentanten der Nachbarkommen.
Dem Rückblick auf die bewegten Diskussionen und Vorgänge bei dem Neutzuschnitt der Kommunen vor 40 Jahren lauschte aufmerksam auch Regionspräsident Hauke Jagau, der die nächste, vor etwas mehr als einem Jahrzehnt eingeführte Verwaltungsneuordnung repräsentiert. Gebietskörperschaften und damit Verwaltungszuständigkeiten bestimmen letztlich auch viele Rahmenbedingungen für Bürger und Wirtschaft. Dass der Lehrter Bürgermeister die relativ geringe Wahlbeteiligung bei den Regionswahlen bedauerte, war zugleich ein Apell, sich an der Wahl des Regionspräsidenten zu beteiligen, die in diesem Jahr zusammen mit der Europawahl ansteht.
Manche hatten bei der Rückschau auf die Gebietsreform 1974 (Ilten wollte zu Lehrte, Hämelerwald nach Peine, die Steinwedeler wurden im Burgdorfer Rathaus einfach nicht vorgelassen) das Gefühl, als ziehe ein Hauch...