GROSSBURGWEDEL (r/bs). Am Sonntag, den 30.,März, singt die St. Petri-Kantorei - im Rahmen des sonntäglichen 10-Uhr-Gottesdienstes - unter Leitung von Christian Conradi die sehr selten zu hörende „Passio secundum Matthaeum“ von Jacob Obrecht.
Von dem um 1457 in Gent geborenen und 1505 in Ferrara gestorbenen Jacob Obrecht sind etwa 100 Werke überliefert: Motetten, weltliche Kompositionen und etwa 30 Messen. Er ist einer der bedeutendsten Komponisten der Frührenaissance, der besonders in seinen letzten Lebensjahren die Entwicklung der polyphonen Vokalkompositionen nachhaltig beeinflusste.
Die von der St.Petri-Kantorei aufgeführte Passion entstand um 1500 und war damals sehr populär, wie ein Zitat des Musikers Joachim Burck aus Mühlhausen von 1568 zeigt: „…daß die lateinische Passion des berühmten musicus Jacobus Obrecht aus trefflichem Geiste gesetzt sei und allenthalben gesungen werde…“ und wie ca. 20 erhalten gebliebene handgeschriebene Kopien belegen. So ist es durchaus möglich, dass das Werk auch in der St.Petri-Kirche damals erklungen ist und es nun nach 500 Jahren zu einer erstmaligen Wiederaufführung kommt.
Im Anschluss an den Gottesdienst wird zu einer Gemeindeversammlung in den Gemeindesaal der St. Petri-Kirchengemeinde eingeladen.
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