![Vor gut 60 geladenen Gästen sprach Bürgermeister Alfred Baxmann (l.) von dem gelungenen Projekt „Neue Stadt Burgdorf“ nach der Gebietsreform von 1974.]()
BURGDORF (gb). Eine Midlife-Krise, die schon mal gerne nach 40 Jahren aufkeimen kann, konnte der Burgdorfer Ratsvorsitzender Olaf Weinel nach vier Jahrzehnten Gebietsreform nicht ausmachen. Mit diesem Eindruck eröffnete Weinel am jüngsten meteorologischen Frühlingsanfang (20. März) vor gut 60 geladenen Gästen die schlichte Feierstunde zu „40 Jahre Gebietsreform“ im Ratssaal des Schlosses am Spittaplatz.
Niedersachsen war seinerzeit das letzte Bundesland, dass sich einer Gebiets- und Verwaltungsreform unterzog. Der Weg zu einer großräumigen Lösung in der Region Hannover mit dem Vorgeplänkel „Weber-Kommission“ (1965) war lang und steinig. Immerhin sollten durch die Gebietsreform vier Landkreise und 200 selbstständige Gemeinden einen neuen Zuschnitt erhalten. Am Ende des Kräftemessens zwischen dem Landkreis und der Stadt Burgdorf stand dann allerdings das Projekt „Neue Stadt Burgdorf“, dass Bürgermeister Alfred Baxmann in seinen rückblickenden Ausführen als durchaus gelungen bezeichnete: „Es war eher eine Vernunftehe als eine Liebesheirat, an deren Ende es keine Sieger und Verlierer, sondern nur Gewinner gab.“ Darüber hinaus glaubt Olaf Weinel durch den Gebietsänderungsvertrag von 1974 zwischen Großburgwedel und Burgdorf keine große Trennungstrauer gespürt zu haben.
Burgdorf mit seinen neun Eingemeindungen Beinhorn, Dachtmissen, Heeßel, Hülptingsen, Otze, Ramlingen/Ehlershausen, Schillerslage, Sorgensen und Weferlingsen sei mit einer Fläche von rund 112 Quadratkilometern größer als Manhattan (88 Quadratkilometer), verglich der Bürgermeister scherzhaft die Auestadt mit dem berühmten Stadtbezirk von New York. „Mittlerweile hat sich hier ein reges Orts-, Stadt- und Vereinsleben entwickelt. Dabei kann man beispielsweise Otzer oder Schillerslager bleiben und trotzdem Burgdorfer sein - das geht zusammen“, betonte der Dachtmisser Baxmann.