![Im Antikriegshaus diskutierten (von links) Maria Flachsbarth (CDU), Matthias Miersch (SPD); Dirk Weissleder (FDP), Abdulselam Dogan (Grüne) und Agnes Hasenjäger (Linke) auch über Friedenspolitik.]()
LEHRTE/SIEVERSHAUSEN (hdb). Die Podiumsdiskussion mit fünf Bundestagskandidaten im Antikriegshaus ist weitestgehend ohne Polemik ausgekommen. Die aktuellen und ernsten Themen wie die Energiewende oder der Bürgerkrieg in Syrien boten dazu aber auch wenig Veranlassung.
Annähernd 100 Zuhörer wollten wissen, wie sich Dr. Maria Flachsbarth (CDU), Dr. Matthias Miersch (SPD), Abdulselam Dogan (Bündnis 90/Die Grünen), Dirk Weissleder (FDP) und Agnes Hasenjäger die Weichenstellung bei der Energiewende oder die Lösungsstrategie für den Bürgerkrieg in Syrien vorstellen. Stellvertretend für das aufmerksame Publikum stellten dazu Elvin Hülser, Berndt Waltje und Christoph Emmelius die entsprechenden Fragen.
Nach einstündiger Diskussion über den Klimaschutz im allgemeinen und die Energiewende im besonderen lief den fünf Parteienvertretern die Zeit angesichts der Komplexität der Themen bereits leicht aus dem Ruder. Einig immerhin waren sich alle im Hinblick auf die Unumkehrbarkeit des Atomaussstieges und die staatliche Förderung der erneuerbaren Energien.
Gegensätzliche Standpunkte wurden deutlich, als Matthias Miersch (SPD) forderte, dass die Übertragungsnetze wieder in öffentliche Hände gehörten, während der Liberale Dirk Weissleder „eher zu wenig Wettbewerb“ beklagte.
Unausweichlich rückte bei Thema Friedens- und Sicherheitspolitik die aktuelle Lage in Syrien in den Mittelpunkt. Aber auch hier überwog die Übereinstimmung, als Vereinte Nationen auf eine diplomatische Lösung zu setzen. Agnes Hasenjäger (Linke) beanstandete dabei eine ihrer Auffassung nach zunehmende Militarisierung der deutschen Außenpolitik.
Maria Flachsbarth (CDU) richtete ihren Fokus auf den Aufbau ziviler Strukturen, die dann notfalls militärisch geschützt werden müssten. Matthias Miersch (SPD) und Abdulselam Dogan (Grüne) verlangten eine veränderte Praxis bei Rüstungsexporten. Diese müssten künftig statt im Bundessicherheitsrat im Parlament getroffen werden.